Sep 14 2012
Septembertörn auf der Ostsee – mit vierbeinigen Crewmitgliedern
Endlich wieder SEGELN! Es sollte ein kleiner Törn zum Saisonende werden. Meer, nicht zu weit weg … und da ich ja Alex immer noch versuche zu einem „Seemann“ zu machen 😉 auch nicht gleich schockierend lang.
Also habe ich mich auf die Suche nach einer geeigneten Mitsegelgelegenheit gemacht … und bin im „www“ fündig geworden. Ich dachte – hört sich nett an, versuchen wir mal …
Bereits Tage vorher hatte ich lt. Alex das leicht verrückte Segelgrinsen auf dem Gesicht. Klar: Wir gehen Segeln? Na, dann kommt „sailing first“ 😉 und alles andere ist mir völlig egal 😎
Die Schiffs-Eignerin und Skipperin „Tjalda“ erwies sich als absoluter Glücksgriff: Eine nette, offene, umsichtige, tiefenentspannte mit beiden Seebeinen fest an Deck ihrer Diva 39 stehende Seglerin mit einem großen Herz für Tiere. Entsprechend gehören zur Stammbesatzung der Blue Dragon auch Kater Dschingis und der kleine Hund Joschua.
Gestartet wurde in Damp. Mit Halbwind und Wind raumschots ging es in rauschender Fahrt ab nach Sonderburg.
Tag 1 von Damp nach Sonderborg
Wind rund 3 bft – im Verlauf leicht zunehmend; anfangs leicht diesig, dann Sonne: Ich durfte reichlich Ruder gehen 🙂 und Alex ließ sich zu unserem großen Erstaunen von Wellen und Schiff in die Tiefschlafphase schaukeln. Respekt, so viel Entspannung finden da meist nur erfahrene Segler. Nach der Ankunft mussten wir leider feststellen, dass die Versorgungslage in der Nebensaison ein wenig zu wünschen übrig lässt – aber das Fleisch im Steakhaus war lecker (fand Joschi auch). Und wenn man morgens endlich beim Bäcker in der Innenstadt ist, kann man köstliche knusprige Brötchen erstehen.
Am zweiten Tag ging es nach Maasholm:
Tag 2 von Sonderborg nach Maasholm
Wind 3 bft später zunehmend auf 4 bft; reichlich Sonne: Von Maasholm kann ich die sauberen gut gepflegten Waschräume und Toiletten loben (zumindest wenn man die Räume mit der Pfandkarte aufsucht – in den Anderen kann die „Laufkundschaft“ auch mal daneben gelegen haben 🙁 )! Und nicht zu vergessen – Maasholm ist ein toller kleiner gemütlicher Ort. Cool wenn man wie wir am langen Außensteg – parallel zur Mauer – liegen kann: Da kann man gemütlich sitzen und auf die Schiffe gucken, die die Schlei entlang fahren. Allerdings hat man dann auch einen längeren Weg zu den Sanitätanlagen.
Von Maasholm ging es am dritten Tag zurück nach Damp – gegen den Wind an.
Wind 4-5 bft; bedeckter Himmel, kräftige auch längere Schauer – wir haben eine größere Lücke lt. Regenradar abgepasst und hatten daher nur selten leichten Regen beim Segeln: Dass der Wind von vorne kam, war dank des super Wendewinkels des Schiffs, kein Problem und die Segelzeit war (nach meinem Geschmack) viel zu schnell vorbei.
Insgesamt haben wir wohl die letzten spätsommerlichen Tage an der Ostsee zum Segeln genutzt.
An dieser Stelle noch einmal vielen Dank an Tjalda für die schönen Tage auf ihrem Schiff und die tolle Beratung zum Zeitpunkt des Törns.
Hier ein paar Bilder:
Das Fazit des Törns kann ich nicht mal so eben kurz zusammen schreiben – daher:
- Endlich wieder gesegelt (51 sm) 😀 war echt auf Entzug brauche öfter meinen „Segelschuss“ 😉
- Kenntnisse in Wetterkunde dank Tjalda verbessert und Trick zum „Höhe abkneifen“ von ihr gelernt.
- Endlich mal wieder ordenltlich steuern geübt.
- Für einen 1,98 m Mann wie Alex ist ein sportlich geschnittened Schiff nicht gerade lustig (Alex konnte nicht einmal halbwegs gerade in seiner Koje sitzen und die Koje war für ihn zu kurz – aber er hat sich nicht ein Mal beschwert! :-* )
- Die Sanitätanlagen in der Marina in Sonderburg sind etwas für „Hartgesottene“.
- Die Marina in Maasholm ist auch für einen Hafentag geeignet.
- Zusammenleben mit Bordhund und Bordkatze kennen (und lieben) gelernt.
- Alex hat sich noch nicht in den Segelsport verliebt – aber ist auch noch nicht geschockt … ich vermittele ihm einfach ein neues Date mit Wind, Wellen und einem Segelschiff. Wäre doch gelacht, wenn die nicht doch noch dicke Freunde werden ;-P
- Ich muss unbedingt regelmäßig ins Fitness-Studio: Ich Tastatur-Joggerin hab vom „rumturnen“ auf dem Schiff einen riesen Muskelkater in den Beinen bekommen!
@all(whoknowme): Ich bitte um kräftige Tritte in meinen gut gepolsterten Arsch wenn ich das Training wieder schleifen lassen sollte!!!
Kleiner Nachtrag zu den tierischen Mitseglern: Joschi und Alex wurden schnell neue Freunde – der Kleine ließ sich durch nichts davon abbringen, dem noch verschlafenen Alex morgens ordentlich nach Hunde-Art „Guten Mogen“ zu sagen (hat ihm aber wohlerzogen nicht durchs Gesicht geschleckt). Und Dschingis warf auf seinen nächtlichen Streifzügen immer einen kurzen Blick durch die Luke in unsere Kabine „Alles klar da in meinem Revier? Ok, dann kann ich meinen Rundgang fortsetzen.“